Heinrich im Orchester

«Piano subito bei H wie Heinrich!», ruft der Dirigent und winkt die Orchestermusiker*innen in ihrem Spiel ab. Er macht sich nicht die Mühe, seine Gereiztheit zu verstecken, denn zu oft schon hatte er diese Stelle geprobt. Meine Pultnachbarin greift nach dem säuberlich gespitzten Bleistift und kreist die Stelle ein. Sie setzt den Stift nicht mehr ab, wie im Wahn zeichnen ihre Hände einen Zirkel über den anderen, die Augen fixieren starr den immer schwärzer werdenden Ring.
Plötzlich sticht die Mine durchs Papier, wie ein Konfetti segelt die fein ausgesägte Stelle zu Boden. Wo Heinrich war, ist nun ein Loch.