Ein Märchen für meinen Papa
Vor langer Zeit lebte ein König mit Namen Harald-Adalbert. Er war ein böser Herrscher, der Freude darin fand, seine Untertan*innen anzuschreien und sich selbst für den intelligentesten, schönsten und besten Menschen hielt. Einzig mit seinem Namen hatte er zu kämpfen – Harald-Adalbert, das lag nicht gut auf der Zunge und klang für einen König zu wenig vornehm. Um seine Namenskomplexe zu kompensieren, behandelte er sein Umfeld noch schlechter, er war stets mies gelaunt, brüllte herum und drohte mit den Fäusten. Niemand konnte ihn leiden.
Vor lauter unfreundlichem Verhalten verspannte sich Harald-Adelberts ganzer Körper, seine Muskeln begannen zu schmerzen und der König fand keine Ruhe mehr. Noch gereizter wegen seines physischen Zustandes, liess er einen Physiotherapeuten kommen. Der Physiotherapeut zögerte die körperliche Behandlung heraus und stellte dem König stattdessen Fragen zu seinem allgemeinen Befinden. Harald-Adelbert erwähnte auch die Unzufriedenheit mit seinem Namen und der Physio schlug vor, eine Namensänderung zu beantragen. «Hast du eine Idee?», blaffte der König. «Ich denke da an einen ganz besonderen Namen, der sehr fürstlich klingt und zu dir passen würde», antwortete der Therapeut. Er nannte seinen Vorschlag mit klangvoller Stimme und der König beantragte noch am selben Tag die Namensänderung.
Als die Bevölkerung vom neuen Namen ihres Herrschers erfuhr, verbreitete sich dessen Bedeutung wie ein Lauffeuer.
Sobald er feststellte, dass sich sein Volk über ihn dermassen lustig machte, versank Gluteus Maximus, der «grösste Arsch», vor lauter Scham im Boden und wurde nie wieder gesichtet.